Chronik

Der Verein entstand, wie der Name schon sagt, im Jahre 1903. Um die Jahrhundertwende erreichte das englische Gesellschaftsspiel ‚Lawn-Tennis‘ auch Deutschland. Ziel dieses Spiel war es, den Ball ohne besondere Regeln möglichst oft über das Netz zu schlagen. Weit wichtiger als die Regeln war jedoch die angemessene Kleidung. Die Damen trugen Hüte, bis zum Hals sittenstreng zugeknöpfte Blusen und lange Röcke. Die Herrenkleidung bestand aus Straßenanzügen mit einem hohen steifen Stehkragen sowie einer Krawatte.

Einige Meidericher und Neumühler Familien wollten sich an dieser gesellschaftlichen Modeerscheinung beteiligen. Sie gründeten unter dem Vorsitz des Kaufmanns Vedder den Tennisclub Meiderich-Neumühl. Gespielt wurde auf einem eigenfinanzierten Platz am Zuschlag zwischen Meiderich und Neumühl. Gleichzeitig wurde in Oberhausen der heutige Bundesliga-Club OTHC (Oberhausener Tennis und Hockey Club) ins Leben gerufen.

Im Jahre 1910 erbaute die Stadt im damaligen Kaiser-Wilhelm-Park, dem heutigen Stadtpark, zwei Tennisplätze, die gemeinsam genutzt wurden vom Tennisclub Meiderich-Neumühl und der Tennisabteilung des Meidericher Spielvereins. Bereits 1912 wurde diese Spielgemeinschaft in den bis heute bestehenden ‚Meidericher Tennis Club 03‘ umgetauft. In dieses Jahr fiel auch das erste Duisburger Tennisturnier gegen die Tennisabteilung des DSC Preußen Duisburg. Aus dem anfänglichen Spiel (Lawn-Tennis) wurde langsam ein Sport (Tennis). Diese Entwicklung wurde dann aber durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, jedoch nicht beendet. Durch die Übernahme des Vereinsvorsitzes durch Dr. Oemisch, Direktor der Gesellschaft für Teerverwertung, vollzog man im Jahr 1922 endgültig die Wandlung zum Sportclub. Im Jahre 1926 wurde ein dritter Platz errichtet, und nur ein Jahr später tauschte man das bis dahin als Clubhaus dienende Gartenhäuschen gegen eine Holzbaracke ein. Der Verein erlebte sowohl eine gesellschaftlichen als auch eine sportliche Blütezeit. Mehrfach konnte im Niederrheinischen Tennis-Turnier-Club (NTTC) insbesondere durch die 1. Herrenmannschaft der Niederrheinpokal sowie der Stadtpokal errungen werden. Folgende Spieler wirkten an diesen Erfolgen mit: Dr. K. Eckert, K. Brandenburg, P. Wickop, W. Fischer, H. Beeckmann, Dr. O. Hecker. Die zeitweise nicht weniger erfolgreichen Damen spielten wie folgt: Fr. Oemisch, Fr. Pollmann, Fr. Welker, Fr. Hecker, Fr. Klemm, Frl. Bänder, Frl. Fiedler, Frl. Fuchs und Frl. Goecke.

Auch in den 30er Jahren unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. W. Fischer bis 1934 und anschließend unter dem von F. Eckert hielten die Erfolge an. Das Bild der 1. Herrenmannschaft veränderte sich stark. Es spielten jetzt: F. Eckert, Hans Schlipper, K. Riffel, B. Welker, G. Oemisch, W. Ruhr, H. Brinken und P. Gieling.

Weitere Mitglieder der 1. Mannschaft waren die beiden Jugendlichen Heinz Schlipper und Heinz Urselmann, die im Einzel- und Doppelwettbewerb der Stadtmeisterschaften von 1937 – 1940 einige Titel sammeln konnten.

Im Jahre 1941 wurde der Spielbetrieb durch den 2. Weltkrieg eingestellt. Die Platzanlage wurde schwer beschädigt. 17 Vereinsmitglieder kehrten nicht aus dem Krieg zurück, etliche waren Opfer der Allierten Bombenangriffe geworden, gefangengenommen oder durch Evakuierung irgendwo in Deutschland versprengt worden. Angesichts dieser katastrophalen Situation mochte keiner so recht daran glauben, daß der Spielbetrieb in absehbarer Zeit weitergehen würde. Allen widrigen Voraussetzungen zum Trotz krempelten einige Meidericher die Ärmel hoch, allen voran F. Eckert, W. Lohschelder und W. Fischer, so daß in den Jahren 1947 und 1948 bereits wieder die ersten Stadtturniere ausgetragen werden konnten. Erfreulicherweise gelang es auch in kurzer Zeit, eine starke 1. Herrenmannschaft zu formieren. Beteiligt waren: H. Schlipper, Dr. H. Schlipper, H. Urselmann, Dr. G. Kuhn, Dr. W. Schmidt, Dr. Mark, F. Glasa, P. Gieling und als Neulinge J. Tietze sowie E.-V. Kaewel.

In der Damenmannschaft spielten: Frl. Bever, Frl. Hetzel, Fr. Schulzke, Frl. Finkenberg, Frl. Michels (Frau Schmidt), Frl. Baumann, Fr. Neurohr, Fr. Dr. Mantell, Frau und Frl. Kaewel und Fr. Kuhn. Der Name des MTC 03 wurde schnell wieder über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, da man sowohl bei den Mannschaftswettbewerben der Kreisspiele als auch bei den Stadtmeisterschaften große Erfolge verbuchen konnte.

Im Jahr 1948 gab W. Fischer den Vereinsvorsitz wieder an F. Eckert ab, der sich verstärkt der Jugendarbeit widmete. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, denn schon bald tauchten die Namen Frl. Kreienberg, Frl. Storm und Frl. Kirsch in der 1. Damenmannschaft auf. Insbesondere M. Kreienberg stieg kometenhaft auf. Sie belegte den 3. Platz bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Köln und schaffte mit der 1. Damenmannschaft mehrmals den Sprung in die Verbandsklasse.

Bei den Herren wurden ebenfalls drei Jugendliche bis in den Kreis der 1. Mannschaft geführt: O. Manthei, H. Brinkmann und F. Wagener.

Im Jahr 1957 wurde eine bis heute existierende Gruppe, ‚die Wunderklasse‘, ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe männlicher, ‚mittelalterlicher‘ und älterer Mitglieder, die sich durch ihre Spielfreude, ihre hohe Spielkultur und ihren Zusammenhalt auszeichnet, aber dennoch kein Clübchen im Club darstellt. Gegründet wurde sie durch Dr. G. Dorlöchter, der sie bis ins Jahr 1996 führte. Traditionell findet seitdem einmal im Jahr das sogenannte Wunderklassenturnier statt.

Schmerzlich vermißt wurde in diesen 50er Jahren bei allen sportlichen Erfolgen ein vierter Platz sowie ein geräumigeres Clubhaus. Nach anfänglicher Ablehnung dieses Wunsches durch die Stadt und zähen Bemühungen seitens der Vereinsführung stimmte die Stadt in der Sitzung vom 9.11.1959 dem Umzug in den damaligen Staudengarten der Stadtgärtnerei am östlichen Ende des Stadtparks zu. Mit der Durchführung dieses Projekts wurden der Architekt F. Elbert, Dr. F. Klockenberg sowie H. Schmülling betraut. (Bauausschuß) Bereits im März 1960 konnte ein bescheidenes Richtfest gefeiert werden. Unterstützt wurde der Bauausschuß durch den Gartenbaudirektor Hollweg, Sportrat Kalisch samt Mitarbeitern, Dipl. Architekt H. Beuke, Dipl.-Ing. Dr. K. Thomas, Dipl.-Ing. G. Maus, H. Brinken und Dr. W. Stapelmann sowie durch etliche Mitglieder und ortsansässige Unternehmen. Als Vater der neuen Anlage – ausgestattet mit vier Plätzen (der 5. Platz war noch in Planung), einer Tenniswand und eines Clubhauses – ist als technischer Organisator wohl Dr. F. Klockenberg zu bezeichnen.

Und die Geschichte geht weiter…